Blick in die Schneekugel: Hamsterrad zu verschenken

Gestern war es laut genug: „Letzter Aufruf, Passagier Roswitha, eilig zum Gate nature“. 
Die Aufrufe in den Tagen davor hatte ich wohl wahrgenommen aber ich war zu sehr mit Denken und Tun beschäftigt. Denken und Tun sind prima und auch nötig. Die Frage ist nur, wie wir das tun. Lasse ich mir vorgaukeln, ich sei mal wieder der rasende Hamster im Rad oder agiere ich bewusst? Ist ein Agieren und Tun im Hamsterrad gut für mich? Für mich lautet die Antwort: nein.

Der erste Schritt aus dem Hamsterrad liegt also zuerst im Bewusst-Werden darüber, dass ich gerade im Hamsterrad renne. Dann kann ich mich fragen:
bin ich meine Gedanken, mein Wuseln? Oder kann ich sie steuern?
Allein durch die Frage bin ich schon einen Schritt raus aus meiner Wuselei.

Und dann kann ich mich fragen, ob mein Tun und mein Sein eigentlich gerade in Balance sind.

Bei mir war gestern ein Ausgleich nötig.
Ich bin also dem Aufruf gefolgt und habe mich an mein Lieblingsgate begeben: Ich bin auf einen Berg gelaufen.
Ich wusste, um in die Ruhe zu kommen, muss ich erst eine Weile laufen: Das Hirn meint die erste Zeit immer noch, die aktuellen Themen wären viel zu interessant und wichtig als dass man sie jetzt für zwei Stunden bei Seite legen könnte. Auch der Körper will erst mal nur Bewegung. Während Hirn und Körper ruhiger werden, kann ich im Laufen schon wahrnehmen, was um mich ist. Ich sehen goldenes Laub, den ersten Schnee. Ich höre den Bach. Ich rieche das Laub & den Herbst. Schritt für Schritt nehme ich die Welt mehr wahr, atme im wahrsten Sinne des Wortes auf und entspanne mich.

Und irgendwann sitze ich unter einer Fichte mit Blick über den ersten Schnee ins Tal. Es kommen Geräusche von Autos, Motorsägen zu mir herauf. Und ich stelle mir vor, wie alle ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Wie es dort gerade wuselt. Und ich sitze ruhig an meiner Fichte. Mir kommt das Bild einer Schneekugel: Ich sitze wie am Rand dieser Kugel und schaue rein, wie es dort grad schneit.

Und dieses Schneekugel-Bild ist ein Geschenk: die Erkenntnis, dass ich nicht nur in der Schneekugel bin und tue sondern auch von draussen drauf schauen kann. Ich gehe dann immer noch meinen Dingen nach aber ich tue es mit einer anderen Ausrichtung, mit innerer Ruhe.

Und diese innere Ruhe und der Kraft, die in ihr liegt, habe ich mit heim genommen.

Also: Hamsterrad abzugeben – schon abgenutzt aber noch funktionstüchtig;)

Wie ist das bei dir?

  1. Hast du ein Hamsterrad?
  2. Willst du eins / willst du deines behalten?
  3. Was ist dein Golden Gate ins Sein?
  4. Wann nutzt du dein Gate das nächste mal? Was schenkt es dir?

Ich freue mich über deinen Bericht im Kommentarfeld!

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